Skincare Layering: Die beste Reihenfolge für Deine Hautpflege
Was ist Layering?
Layering beschreibt kurz gesagt die Kunst, seine Hautpflegeprodukte in aufeinanderfolgenden Schichten aufzutragen. Eine bestimmte Reihenfolge beim Auftragen einzuhalten, sorgt dafür, dass die Wirkstoffe der einzelnen Produkte ihre maximale Effektivität entfalten können und optimal zusammenwirken. Das ist zumindest die kürzeste Definition dieser Vorgehensweise. Warum man bei Skincare überhaupt „layert“, wie es am besten funktioniert und was es sonst noch zu beachten gibt, das klären wir in den nachfolgenden Abschnitten.
Warum ist Layering bei Skincare wichtig?
Um in das Thema Layering einzusteigen, ist es zunächst wichtig, zu wissen, dass sich Hautpflegeprodukte hauptsächlich in zwei Kategorien einteilen lassen: Produkte auf Wasserbasis und lipidreichere Produkte. In der ersten Kategorie sind meist höher konzentrierte Wirkstoffe enthalten. Darunter fallen z.B. Seren, Konzentrate und Ampullen. Diese Produkte werden für gewöhnlich zuerst aufgetragen nach der Gesichtsreinigung. Da sie die intensivste Wirkung entfalten sollen, ergibt es Sinn, sie zu einem Zeitpunkt anzuwenden, wenn die Haut besonders aufnahmefähig ist. Die lipidreichen Produkte werden dann nach den dünnflüssigen Produkten aufgetragen. Die Wirkstoffkomplexe der lipidreichen Hautpflegeprodukte sind meist so konzipiert, dass sie vorhergehende Produkte mit ihren Wirkstoffen in der Haut halten und dort verankern. Reichhaltige Produkte mit mehr Lipiden helfen der Hautbarriere, sich zu „schließen“. Das macht sie perfekt für die späteren Schritte der Routine. Würde man diese grundlegende Reihenfolge umkehren, würde dies die Hautbarriere frühzeitig versiegeln und die eher wässrigen Produkte mit den intensiveren Wirkstoffen könnten kaum noch eindringen. So würden sich die einzelnen Produkte also eher gegenseitig behindern, als einander zu unterstützen.
Reihenfolge? Schritte? Wenn ja, wie viele?
Wenn man nach Anleitungen für Layering sucht, findet man so ziemlich alles von moderaten fünf Schritten bis zu ausgeklügelten zwölf-Schritt-Programmen. Sind wir ehrlich: An einem durchschnittlichen Tag wird man weder die Geduld noch die Zeit für zwölf separate Steps haben. Tatsächlich braucht die Haut selbst auch gar nicht jeden Tag all diese Schritte. Peelings und Masken z.B. sind zusätzliche Pflege, die zwischendurch immer mal wertvoll ist, aber definitiv nicht jeden Tag nötig ist. Routinen mit festen Schritten sind schön und gut, aber unserer Meinung nach sollte in Hautpflege auch immer viel Platz für Individualität sein. Daher stellen wir Dir lieber eine grundlegende, aber immer noch variable Reihenfolge statt festgelegter Schritte vor. So kannst Du selbst variieren, wie viele Schritte für Dich gut und sinnvoll sind.
Die klassische Reihenfolge
Unsere klassische Reihenfolge für Skincare besteht aus einem Cleanser, gefolgt von einem Toner, danach Seren und Booster, schließlich ein Moisturizer sowie tagsüber noch ein Sonnenschutz.
Cleanser
In manchen Guides wird die Gesichtsreinigung morgens und abends als optionaler Schritt angesehen. Für uns ist es einer der wenigen Punkte in einer Routine, der nicht diskutabel ist. Zunächst einmal ist eine gründliche Reinigung essentiell, um etwaige Bakterien abzuwaschen, die sonst Pickel verursachen könnten. Davon abgesehen ist es ganz egal, ob man eher ölige Haut mit viel Talg oder trockene Haut mit Schuppenbildung hat, auf der Haut sammeln sich über den Tag bzw. die Nacht immer feinste Partikel an. Überspringt man die Reinigung, trägt man seine Hautpflege also direkt auf diese feine Schicht auf, wodurch die Produkte abrollen und schlechter einziehen. Wenn Talg und Schuppen die Poren verstopfen, ist der Weg hinein nicht so besonders zugänglich – logisch, oder?
Dein Cleanser sollte am besten mild sein und keine aggressiven Tenside oder Alkohole enthalten. Davon abgesehen kannst Du quasi jeden Cleanser nehmen. Wir empfehlen, den Cleanser an Deinem Hauttyp auszurichten.
Lies in unserem Artikel über Cleanser mehr zu dem Thema.
Toner
Toner sind auch als Gesichtswasser bekannt. Sie sind ein prima Mittel, um zu befeuchten, schon einmal erste Wirkstoffe in die Haut zu schleusen und sie auf die weitere Pflege vorzubereiten. Mit unserem brandneuen Revival Toner haben wir nun auch endlich den von unserer Community lange ersehnten Toner in unserer Hautpflege-Serie.
Seren und Booster
Das Feld der Seren und Booster ist weit und es gibt für wirklich jedes Pflegeziel mindestens ein passendes Produkt – meist eher mehrere. Wie eingangs schon erwähnt, sollten wasserbasierte Seren, Booster und Konzentrate zuerst aufgetragen werden und danach erst die lipidreichen Booster mit der eher cremigen Konsistenz.
Moisturizer
Ein Moisturizer liefert nicht nur ein Extra an Feuchtigkeit, wie der Name suggeriert. Eine Tages- bzw. Nachtpflege versiegelt auch die vorhergehenden Wirkstoffe in der Haut und stabilisiert die Hautbarriere. Ähnlich wie beim Cleanser empfehlen wir, Moisturizer passend zum Hauttyp auszuwählen. Das gibt dann direkt das passende Finish.
Sonnenschutz
Logischerweise ist der Sonnenschutz nur tagsüber relevant. Dafür ist er aber auch besonders wichtig, denn UV-Strahlung kann immer Schäden anrichten. Unser Daily SPF 50+ Moisturizer bietet nicht nur einen LSF 50 gegenüber UVB-Strahlung, sondern schützt zusätzlich auch noch gegen UVA-Strahlung und Blaulicht.
Was gibt es zu beachten?
Nun die Ausnahmen von all dem, was wir eben etabliert haben, denn: Safety first! Nummer eins: Nicht jede Haut verträgt zwei Gesichtsreinigungen pro Tag. Das kommt zum einen auf Hauttyp und Hautzustand an, zum anderen aber auch auf das einzelne Individuum. Wenn Du trockene, empfindliche, irritierte oder dehydrierte Haut hast, solltest Du vorsichtig austesten, wie viele Gesichtsreinigungen Deine Haut verträgt und mit welchem Cleanser das am besten funktioniert. Nummer zwei: Man sollte immer darauf achten, was der eigenen Haut guttut und welche Wirkstoffe miteinander harmonieren. Manche Haut kommt mit einem ausgiebigen Pflegeprogramm nicht klar und entwickelt dann eher mehr Probleme (Stichwort überpflegen). Einige Wirkstoffe sind auch nicht dazu geeignet, sie miteinander zu kombinieren, weil sie zusammen Irritationen hervorrufen können. Auf unseren Produktseiten findest Du immer entsprechende Hinweise, falls sich der Hauptwirkstoff eines Produktes nicht mit anderen verträgt.
Unsere liebsten Tipps und Tricks
Nur zu gerne teilen wir unsere Insidertipps in puncto Layering mit Dir.
Die Faustregel: Man arbeitet sich von dünnflüssigen bzw. wässrigen Konsistenzen zu dickflüssigen bzw. reichhaltigen vor. Eine einfache, aber extrem effektive Regel. So wird auch gleich dem Abrolleffekt Einhalt geboten.
Pausen: Ein weiteres gutes Mittel gegen das Abrollen sind kleine Pausen. Fünf bis zehn Minuten zwischen den einzelnen Schichten reichen da meist schon aus. Lässt sich auch super mit der restlichen Morgenroutine verbinden: Einfach nach der ersten Schicht frühstücken, nach der nächsten dann Zähne putzen, schon hat man die kleinen Pausen gefüllt.
Mix & Match: Einige Hautpflegeprodukte kann man hervorragend mischen und dann zusammen auftragen. Das spart einem direkt einen Step in der Routine, was super praktisch sein kann. Zugegeben: Geschmäcker sind verschieden und nicht jede/r mischt gerne. Manche mögen ihre Produkte lieber pur, andere sind über ein bisschen Verdünnen glücklich. Für alle Misch-Begeisterten können wir Folgendes empfehlen: Gerade Booster und Seren auf Wasserbasis lassen sich toll mischen. Z.B. kann man unseren Vitamin C 15 Booster oder unseren Niacinamide Booster gut mit dem Hyaluron Booster gemischt auftragen. Aber auch ein Gesichtsöl muss nicht separat aufgetragen werden. Man kann es einfach dem Moisturizer beigeben.
Organisation: Vielen hilft es dabei, einer Routine zu folgen, wenn sie diese in einem Plan festhalten und sich diesen irgendwo ins Badezimmer hängen. Auch die Produkte direkt schon in der richtigen Abfolge in den Badschrank zu stellen, kann helfen, nicht durcheinander zu kommen.
Extras: Wann trage ich Masken, Peelings oder Augenpflege auf?
Weiter oben haben wir gesagt, dass manche Punkte einer Routine gar nicht jeden Tag nötig sind und es sich eher um ein extra Verwöhnprogramm für die Haut handelt. Peelings und Masken sind solche optionalen Schritte, die alle zwei bis drei Tage ausreichend sind. Peelings sind sinnvoll, um den Erneuerungsprozess der Haut zu unterstützen, Masken sorgen für besonders intensive Effekte. Beides gehört nicht zu den täglichen Anforderungen unserer Haut an uns. Am besten behandelt man diese beiden Kategorien als separate Schritte. Wer sich gerne einen Plan erstellt, kann diese natürlich trotzdem an den entsprechenden Tagen eintragen. Sowohl Peelings als auch Masken eignen sich am besten direkt nach der Gesichtsreinigung, wenn die Haut besonders aufnahmefähig ist. Hinzu kommt, dass man Masken und mechanische Peelings (auch als Scrubs bekannt) wieder abwäscht. Würde man sie also später auftragen, würde man unter Umständen auch einen Teil der vorigen Produkte wieder abwaschen. Chemische Peelings müssen zwar nicht abgewaschen werden, unterscheiden sich aber von der Reihenfolge her nicht von Masken und mechanischen Peelings.
Ebenfalls einen extra Schritt bildet die Augenpflege. Dabei geht es aber ja auch nur um einen sehr kleinen Bereich des Gesichts. Eine Augenpflege wie unsere Refining Eye Cream trägst Du am besten direkt vor Deinem Moisturizer auf.
Das Wichtigste zum Schluss
Wir können es nicht oft genug betonen: Unsere Hautpflege ist so individuell wie jede/r einzelne von uns. Daher soll sie auch vor allem Spaß machen und nicht in Stress oder Zwang ausarten. Klar, Skincare ist auch Selfcare und trägt zur Hautgesundheit bei, aber wenn Du mal abends total erledigt bist und Deine übliche Abendroutine übergehst oder nur die nötigsten Schritte davon machst, ist das kein Drama. Das ist ja nicht dasselbe wie die Einnahme von Medikamenten.
Richtige Regeln gibt es auch nicht. Die Regeln stellst allein Du auf mit dem, was für Dich und Deine Haut gut passt. Es gibt keine Regel, die vorschreibt, man müsse immer einen wässrigen und dann zwei reichhaltige Booster auftragen oder überhaupt eine bestimmte Anzahl. Manche Leute sind mit ein bis zwei Produkten ausgelastet und glücklich, andere können gar nicht genug Repertoire haben und ihre Haut verträgt auch viele Schritte in einer Routine. Zu manchen Zeiten braucht die Haut auch einfach mal mehr Zuwendung und zu anderen gibt es gar nicht viel zu verbessern am Hautbild. Genauso gibt es Menschen, die wässrige bis gelige Texturen präferieren und für andere passen cremigere Konsistenzen besser. Jedem das Seine.
Auch unsere vorgestellte Reihenfolge ist nicht in Stein gemeißelt, sondern einfach nur sehr allgemeingültig. So kann ein Sonnenschutz, der auch Feuchtigkeit spendet, den Moisturizer als Step obsolet machen. Genauso empfindet nicht jede/r einen Toner als Muss. Ein befeuchtendes Hyaluron-Serum kann auch schon genug Feuchtigkeit liefern. Eine Routine sollte immer variabel sein und auf den Anwender abgestimmt werden.
Daher unser Rat: Lass Dich gerne beraten, aber folge auch unbedingt Deiner Intuition. Wenn Du unter Zeitdruck bist, mach Dir keinen Stress mit wer-weiß-wie-vielen Schritten und spare Dir getrost alle Steps, die Dich nur mehr stressen würden. Und wenn Du Dir denkst „So, heute aber das volle Verwöhnprogramm“, dann go for it!